- 21. August 2023
Thomas Uhlmann: Abschied bei Löwenfels nach 30 Jahren
Von den Anfängen als Junior Softwareentwickler im Jahr 1992 bis zur Position als Vizepräsident des Verwaltungsrats und dem jüngsten Abschied von Löwenfels Partner AG - Thomas Uhlmanns Reise ist geprägt von engagierter Hingabe und herausragenden Leistungen.
Unter seiner Führung entwickelte sich Löwenfels zu einer renommierten Softwareentwicklungsfirma, die sich auf massgeschneiderte Softwarelösungen für Schweizer Behörden und Unternehmen spezialisiert hat.
Ein Weg voller Erfolg und Innovation
Der Weg von Thomas Uhlmann bei Löwenfels ist ein Paradebeispiel für eine bemerkenswerte berufliche Laufbahn. Angefangen als Junior Softwareentwickler im Jahr 1992, hat er sich kontinuierlich in der Firma weiterentwickelt und im Jahr 2002 die Mehrheit am Unternehmens übernommen.
Über den Unternehmensverkauf und neue Herausforderungen
Im Jahr 2016 führte Thomas Uhlmann Löwenfels in eine neue Ära, indem er das Unternehmen an Oliver Meyer verkaufte. Gleichzeitig übernahm er die wichtige Rolle des Vizepräsidenten im Verwaltungsrat. Diese Position bot ihm die Möglichkeit, seine langjährige Erfahrung und sein tiefes Verständnis für die Branche einzubringen und das Unternehmen auch weiterhin auf seinem Erfolgskurs zu halten.
Ein Blick auf herausragende Momente
Thomas Uhlmanns Zeit bei Löwenfels war von beeindruckenden Meilensteinen und Innovationen geprägt. Als einer der Mitinitiatoren der Organisation eAHV, der Vorgängerorganisation des heutigen Vereins eAHV/IV, spielte er eine Schlüsselrolle bei der Zusammenführung und Modernisierung des Marktes im Jahr 2000. Ein weiteres Highlight war der Zuschlag für die Neuentwicklung einer Beitrags- und Zulagenlösung (NIL) für die AK Bern im Herbst 2003.
Ein Vermächtnis der Innovation
Der Umzug in grössere Büros am Maihof sowie die reibungslose Übergabe des Unternehmens an seinen Nachfolger sind weitere Beispiele für Thomas Uhlmanns engagierte Arbeit und sein Streben nach Fortschritt. Seine Entschlossenheit und sein Engagement haben Löwenfels Partner AG zu dem gemacht, was sie heute ist – ein Vorreiter in der Entwicklung von massgeschneiderten, langlebigen Softwarelösungen.
In unserem Interview mit Thomas Uhlmann blicken wir auf diese faszinierende Reise zurück, würdigen seine Verdienste für Löwenfels und erfahren, was er momentan in Spanien macht.
Thomas, du bist zurzeit in Spanien. Was machst du dort?
Nach meiner Zeit bei Löwenfels wollte ich mich vermehrt auf Reisen begeben. Und genau das mache ich jetzt. Wobei ich vermutlich in den nächsten Tagen aus Spanien «flüchten» werde.
Warum?
Es ist einfach zu heiss hier. Wir haben momentan 42 Grad – selbst der Laptop meldet ständig eine Überhitzung. Eigentlich wollte ich nach Schweden, irgendwie bin ich jetzt in Nordspanien gelandet. Aber als Nächstes mache ich mich auf den Weg Richtung Norden!
In den letzten 30 Jahren hast du dich fast täglich auf den Weg zu Löwenfels gemacht. Genau genommen seit Anfang 1992 …
Stimmt. Ich kam damals als Landei vom Luzerner Hinterland in die grosse Stadt und begann meine Karriere bei Löwenfels als Junior Programmierer. Mitgebracht habe ich als KV-Abgänger lediglich Schreibmaschinenkenntnisse. Es gab damals noch nicht einmal Word und Excel.
Und trotzdem hast du als Junior Programmierer bei Löwenfels gestartet?
Ja, die Tätigkeit hat mich von Anfang an fasziniert. Ich erlernte das Programmieren bei Löwenfels und machte währenddessen den Fachausweis als Analytiker/Programmierer, anschliessend das Diplom. Heute wäre das ein Master in Wirtschaftsinformatik. So hat alles begonnen.
Wie war es für dich, als Landei in die grosse Stadt zu kommen?
Imposant. Wir hatten damals Büros im Casino, in der dritten Etage, mit Balkon und Blick auf den See. Das hat mich beeindruckt. Endgültig in die Stadt gezogen hat es mich aber nie. Ich bin stets gependelt und auf dem Land wohnen geblieben.
Auch bei Löwenfels bist du lange geblieben. Welche Erinnerungen hast du an die Anfangszeit?
Ich wurde eingestellt, um eine neue Software-Generation einzuläuten. Deshalb war ich auch der erste von rund 20 Mitarbeitenden, der einen PC hatte. Die anderen arbeiteten mit Terminals. Alleine der 20 Zoll Monitor war über 30 Kilo schwer und es brauchte fast ein Kraftwerk, um ihn zu betreiben.
Aber er hat seine Aufgabe erfüllt, denn deine Arbeit scheint überzeugt zu haben. Im Verlauf der Jahre durftest du immer mehr Verantwortung übernehmen.
Ja, ich war Teil des Teams, das für AHV und Sozialversicherungen Software entwickelt hat. Unter anderem habe ich massgeblich eine Software für die Finanzbuchhaltung realisiert, weil es damals auf dem Markt noch keine NRM kompatible Lösung dafür gab. 1996 durfte ich schliesslich mehrere Projektleitungen und 2002 die Mehrheit am Unternehmen übernehmen.
Ein grosser Schritt. Was war dir dabei wichtig?
Ich habe von Anfang an Leute von aussen in den Verwaltungsrat aufgenommen, um deren Expertise einzubinden. Darauf habe ich viel Wert gelegt und dieses Vorgehen hat sich schliesslich auch bewährt. So kam ich auch mit dem heutigen Inhaber und CEO, Oliver Meyer, in Kontakt.
Welche Meilensteine folgten danach?
2005 hatte ich die Idee, das Dokumentenmanagement aufzuziehen. Das war der Start für das zweite Standbein von Löwenfels, welches bis heute geblieben und nach wie vor sehr gefragt ist.
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Oktober 2003: damals erhielten wir den Zuschlag für ein Grossprojekt, nachdem wir eine schwierige Zeit durchgestanden hatten. Und natürlich war auch die Übernahme der Firma ein spezieller Moment.
Gibt es auch Momente, an die du weniger gerne zurückdenkst?
Ich verbinde mit Löwenfels 30 spannende und ereignisreiche Jahre, in denen ich innovative Projekte umsetzen und Software für Behörden von Grund auf neu entwickeln durfte. In all den Jahren habe ich natürlich auch die eine oder andere Durststrecke miterlebt. Das war für mich nicht immer einfach. Ich bin nicht ein besonders geduldiger Mensch.
Naja, du bist trotz der Durststrecken bei Löwenfels geblieben.
Ich habe erlebt, wie Löwenfels wächst – und durfte mit dem Unternehmen mitwachsen. Immer wieder habe ich die Chance erhalten, Grenzen auszuloten, Neues auszuprobieren und mich weiterzuentwickeln. Es gab für mich also keinen Grund zu gehen.
Jetzt hast du das Unternehmen aber verlassen. Warum?
Das hat mehrere Gründe. Zum einen habe ich gesundheitlich keine einfache Zeit hinter mir. Und zum anderen hat vor sieben Jahren mit Oliver Meyer der richtige Nachfolger übernommen. Würde die Nachfolge nicht so perfekt passen, hätte ich nicht so ein gutes Gefühl. Aber Oliver Meyer ist ein Mensch, der hinsteht und Verantwortung übernimmt. Darum fühlt sich meine Entscheidung richtig an und ich kann mit gutem Gewissen sagen: Ich habe keine Bedenken und ich bin auch nicht wehmütig. Es ist gut so, wie es ist.
Und was wünschst du Löwenfels für die Zukunft?
Für Löwenfels wünsche ich mir weiterhin ein gesundes Wachstum und Eigenständigkeit. Das Unternehmen muss sich nicht verstecken. Es hat eine umfangreiche Expertise in der AHV-Software und spannende Jobs zu bieten. Löwenfels ist ein erfolgreiches Softwareentwicklungsunternehmen mit einem kompetenten, engagierten Management, das in eine vielversprechende Zukunft blickt. Deshalb darf es den Platz, den es sich über Jahrzehnte auf dem Markt erkämpft hat, stolz verteidigen.